Lernen im Schlaf-Gedächtnistraining pur

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Schlaf und Intelligenz

Jeder liebt ihn, jeder braucht ihn zum Leben. Ich spreche von unserem geliebten Schlaf.
Ganze Generationen von Schlafforschern entlocken diesem Phänomen immer mehr Geheimnisse. Zum Beispiel über seine Wichtigkeit für das Lernen.

Wenn sich Studenten bei mir melden, um für eine Prüfung gecoacht zu werden, erzählen sie mir oft von ihrer bisherigen Strategie:
„Vor der Prüfung? Da wird doch nicht geschlafen. Schließlich will ich mir doch so viel Lernstoff wie möglich in den Schädel prügeln.“
Welch fataler Fehler!

Schlau durch gesunden Schlaf ?

Aber stimmt es wirklich, was man sagt: Schlafen macht schlau?
Mit einem Wort geantwortet: Ja!

Allerdings gilt das nur für bestimmte Schlafphasen:

Lernen von Bewegungsabläufen im Schlaf

Wenn es ums Einprägen von Bewegungsabläufen geht, dann brauchen wir die REM- Phasen. Das ist diese Phase, wenn unsere (geschlossenen) Augen unruhig hin und her springen, der Puls und Blutdruck ansteigt und unsere Gehirnströme fast in der gleichen Frequenz wie im Wachzustand fließen. Dann sortiert unser Hirn am Tage gelernte Bewegungen zB.

  • eine Übung aus dem Sportunterricht,
  • das Schreiben eines Buchstaben
  • oder das Klavierstück, das ich am Tage geübt habe

in unser Kleinhirn ein.

Im Schlaf: Einprägen von Wissen und Erlebnissen

Erlebnisse und Wissen werden in einer anderen Phase eingespeichert.
Das geschieht in den Tiefschlafphasen. Und zwar dann, wenn wir träumen. Wir schlafen in Zyklen, also haben wir auch mehrere Tiefschlafphasen in einer Nacht. In dieser Zeit fließen durch unser Hirn langwellige Ströme in einer sehr niedrigen Frequenz. Die Forscher bezeichnen diese Phase als Deltaschlaf. Nun ist der Hippocampus aktiv: Das ist ein Aussortierer und Zwischenspeicher. Gewissermaßen könnte man ihn als das Tor zum Langzeitgedächtnis ansehen.
Er sortiert Unwichtiges aus. Das vergessen wir dann über Nacht.
Und- und das ist wichtig: Er sortiert Wichtiges in unser Langzeitgedächtnis ein.
Dabei werden neue Nervenbahnen angelegt oder vorhandene verstärkt.

So merken wir uns

  • Episoden
  • Zahlen, Daten, Fakten
  • Zusammenhänge
  • Regeln
  • Muster

Wer also tief schläft, tut etwas für seine Intelligenz. Vorausgesetzt, er hat am Tag zuvor etwas gelernt.

Der Spruch: „Um die Vokabeln am nächsten Morgen zu können, genügt es auf dem Vokabelheft zu schlafen“, trifft es nicht ganz:
Cleverer wäre es, sich vor dem Einschlafen das Gelernte noch einmal anzusehen, um dann selig einzuschlafen. Wir schlagen dann allerdings gleich drei Fliegen mit einer Klappe:

1. Das Wiederholen erfolgt in einer ablenkungsfreien Atmosphäre
2.  Unser Hirn befindet sich bereits im Alphazustand  (8-12 Hz) und
3. übergeben wir dann dem Unterbewusstsein unseren Lernstoff zu weiteren Verarbeitung.

Verzichtet man auf Schlaf, hat das Gehirn keine Chance, das Gelernte ins Langzeitgedächtnis abzulegen.
Vielleicht schafft der Prüfling die Prüfung mittels hervorragendem Kurzzeitgedächtnis gerade so, aber einen Test drei Tage später würde er garantiert nicht bestehen.

Kreativ und weise durch Schlaf

Schlafen verleiht uns aber auch eine gewisse Art von Weisheit:
Wenn wir schlafen, delegieren wir Probleme an unser Unterbewusstsein. Das hat dann 8 Stunden Zeit, ungestört darüber “nachzudenken”.
Wenn wir dann erwachen, präsentiert es uns meistens eine Lösung, eine Erkenntnis oder plötzlich erkennen wir ein Muster, das uns am Tag zuvor verborgen blieb.
Kurz:
Schlaf macht kreativ.

Wie lange sollte geschlafen werden?

Das ist abhängig vom Alter, Kinde brauchen mehr Schlaf als Erwachsenen.
Es wird empfohlen, 6-8 Stunden zu schlafen.
Die Regelmäßigkeit spielt dabei auch eine Rolle.

Schlaf-Tabletten- haben sie einen Einfluss auf unser Gedächtnis?

Leider haben Schlaftabletten die schlechte Nebenwirkung, dass der Tiefschlaf reduziert wird. Also erfolgt auch dann kein Einspeichern.
Besser ist dann Zählen, an besten rückwärts.

Da fällt mir folgender Witz ein:
„Immer wenn ich nicht einschlafen kann, zähl’ ich bis drei.“
„Bis drei und das hilft?“
„Na ja, manchmal zähle ich auch bis halb vier.“

Und was ist mit unserem Kurzzeitgedächtnis?
Das lässt dramatisch nach, wenn wir unausgeschlafen sind.

Ich wünsche eine gute Nacht
Dein Jens

P.S. Einen hab ich noch:

Ein Schüler schläft im Unterricht.
Lehrer Voigt weckt ihn: “Ich kann mir nicht vorstellen, dass das der richtige Platz zum Schlafen ist!”.
Darauf der Schüler: “Ach, es geht schon. Sie müssen nur leiser sprechen!”

Empfehlungen

Hier ein interessanter Videobeitrag dazu

Hier die Zusammenfassung als KAWA oder als
Mindmap Schlafen- Schlafphasen
Mindmap Schlafen macht schlau

Schlafen macht schlau: Besser wäre hier aber ein bequemes Bett

Lernen im Schlafen . Heute weiß man: Schlafen macht schlau.

 

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