Mit Speed-Mindmapping gehirn-gerecht mitschreiben Teil 2

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Ist das Erlernen von Speed-Mindmapping schwer?

Kurze Antwort: Nein!
Trotzdem tun sich einige Schüler oder Studenten damit schwer.
Nicht jeder lässt sich anfangs für diese Schreibtechnik begeistern.
Warum ist das so?

Mit diesen Einwänden ist zu rechnen

Folgenden Einwänden begegnen mir bei der Einführung in diese Technik immer wieder:

„Ich bin so ein Mitschreiben nicht gewohnt.“

Schüler ab Klasse 9/10 haben schon feste Gewohnheiten und sind häufig gewohnt, das Gehörte einfach so mitzuschreiben. Sie sind meist nicht gefordert worden, bereits beim Mitschreiben Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
Nebenbei: Studenten, die es sich angewöhnt haben, die Lesung per mitgebrachtem Laptop mitzuschreiben, gehen überhaupt nicht gehirn-gerecht vor. Hier wird fast ausschließlich konsumiert und dabei fast nicht mehr  mitgedacht. Demzufolge ist der Mitschreiber meist gezwungen, seine Aufzeichnungen mühevoll und zeitintensiv noch einmal zu rekonstruieren und zu strukturieren.

Mitschrift Klasse 8

Mitschrift Klasse 8

„Ich habe Probleme, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.“

Für Schüler ist es tatsächlich nicht leicht, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. Die meisten haben anfangs beim Mindmappen ihre Mühe damit. Jedoch ist es unerlässlich und ein wichtiges Ziel der Ausbildung, diese Fähigkeit zu erwerben. In einem Mindmap kommt diese Schwäche nur sehr deutlich zum Ausdruck. Durch den regelmäßigem Einsatz von Mindmaps im Unterricht lernen selbst Grundschüler spielend leicht aber genau diese Fähigkeit.
Ältere Schüler haben damit meist keine Probleme.

„Ich kann nicht so schnell in Druckbuchstaben schreiben!“

Sicher ist dies ohne Übung tatsächlich etwas schwer. Meine Schüler aus Klasse 7 und 8 hingegen schafften dies bereits bei ihrem zweiten Mindmap ohne Probleme.

Mitschrift Klasse 11

Mitschrift Klasse 11

„Ich schaffe es nicht, meiner Mitschrift während des Vortrags Zeichnungen einzufügen.“

Schaffe ich meist auch nicht- ich helfe mir dabei, indem ich gleich zu Beginn mir neben jedem Ast einen Platzhalter mit Bleistift anlege, in den ich bei Gelegenheit etwas zeichne.
Eine Gelegenheit dazu bietet sich, wenn der Vortragende Beispiele seiner Thesen erwähnt, wenn Anekdoten seine Schwerpunkte untermauern sollen.
Auch das ist eine Sache der Übung.
Ich allerdings empfehle, das entstandene Mindmap erst nach dem Vortrag zu illustrieren (in die Platzhalter hinein). Dann erfolgt auch erst die Färbung der Äste und Zweige. Dabei wird das Thema gleich noch einmal durchdacht und man kann eventuelle Ergänzungen vornehmen.

„Wie kann ich denn mit Mindmaps gegenüber meinen „normalen“ Mitschriften Zeit einsparen?“

Die Zeitersparnis ergibt sich, wenn man sich die Themen zum Lernen noch einmal ansieht.
Das Betrachten des Mindmaps von 1 Minute hat einen höheren Behaltenseffekt als 10- 15 Minuten Durchlesen einer herkömmlichen Schreibweise.

„Ich fürchte, dass mit wichtige Fakten aus der Vorlesung entgehen oder dass ich sie überhöre.“

In diesem Fall empfehle ich, diese Fertigkeit mit einem Video, das man notfalls auch einmal zurückspulen kann, zu trainieren. Das wird solange geübt, bis man nicht mehr zurückspulen muss. Dann schafft man auch Speedmindmapping im Hörsaal.
Im Übrigen ist man beim Mindmappen viel aufmerksamer.

Abschlusstipp:
Übe so oft wie nur möglich das Anlegen von Mindmaps, um Gewohnheiten aufzubauen.

Im nächsten Blog werde ich wichtige Tipps zum Anwenden geben.

Euer Jens

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