Das Problem beim Gedächtnistraining
Etwas Neues entsteht immer dann, wenn ein Problem zu lösen ist.
Vor etwa 7 Jahren stellte ich mir die Frage, warum meine Seminarteilnehmer trotz der genialen Loci- Technik der antiken Griechen bestimmte Merkwege doch nicht benutzten.
Zur Erklärung: Sokrates schritt beim Erarbeiten einer Rede in einer Wandelhalle und verband seine Ideen mit bestimmten Gegenständen , die in der Halle herumstanden. Bei seiner eigentlichen Rede spazierte er “in Gedanken” noch einmal durch die Halle und erinnerte sich dank der Gegenstände wieder an seine eingeprägten Thesen.
Meine Teilnehmer konnten zwar ihren Merkstoff mit Haltepunkten der Merkwege verbinden, nach Monaten aber schlecht wieder abrufen.
Es lag an den Abrufreizen. Wenn nämlich der Abrufreiz gut ist, erinnert man sich an einmal Gelerntes sehr leicht. Offenbar waren aber unsere aus der Gedächtnisliteratur entnommenen “Wege” nicht gut genug.
Die Lösung für ein neues Gedächtnistraining
Buchstäblich über Nacht kam mir plötzlich die Idee:
Die Ankerpunkte mussten gezeichnet sein (Futter für die rechte Gehirnhälfte), das war klar, aber das gab es schon…UND reichte aber nicht aus. Meine Idee war: Diese Zeichnungen müssen zusätzlich alphabetisch angeordnet sein. Der Anfangsbuchstabe als Abrufreiz.
Schnell war eine Bilderreihe zum Thema “Im Park” gezeichnet. 1. Testperson: meine Mutter. Sie musste sich einen Einkaufszettel von 25 Produkten merken. Beim Rererenztest zuvor (ohne Karte) hatte sie sich 7 Begriffe merken können, ein normaler Wert. Mit der Liste merkte sie sich in kürzester Zeit 24 von 25 Begriffen. Genial, die Methode funktionierte.
Da ich der Erfinder war, gab ich ihr auch einen Namen: Alphabeterinnerungsspaziergang-
kurz AES. Aber irgendwann gefiel mir der Name nicht mehr und ich nannte die Technik um in ALMUT. Auch das ist eine Abkürzung und kommt von Alphabet und mutare, was lateinisch ist und wandeln heißt.
Jetzt wurde alles Mögliche an die Liste gehängt: Witze, Länder, die Apostel von Jesus, Gedichte, Geschichtszahlen. ..
Weiterentwicklung zum Verkaufsschlager
Um Verwechslungen bei ähnlichem Merkstoff zu vermeiden, zeichnete ich weitere Listen- zB. “Im Garten”. Insgesamt 25.
Sechs Jahre später funktionierten die Listen immer noch wie am ersten Tag, doch hatte ich mich seither auch im Zeichnen verbessert. So zeichnete ich alle Karten noch einmal neu. Es entstand ein professioneller Verkaufsschlager.
meine ALMUT-Liste im Park 2006
überarbeitete ALMUT- Liste im Park 2013
Zu den Vorteilen und der Anwendung der ALMUT- Gedächtnistechnik Technik erfährst du etwas in einem der nächsten Artikel.
