Besser Lernen mit Bewegung

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Wir sind zu einer sitzenden Gesellschaft geworden

Sport macht Spaß, Sport macht schlau

Sport macht Spaß, Sport macht schlau

Dass dies unserem Körper nicht gut tut, weiß man.
Dass dies aber auch Auswirkungen auf unser Gehirn hat, ist relativ neu.
Jedenfalls, was den statistischen Nachweis dafür angeht. Gewusst hat das sogar schon der römische Dichter Juvenal, in dem er uns den Spruch „in einem gesunden Körper ist ein gesunder Geist“ vererbte.
Heute weiß man: Sport macht schlau! Regelmäßiger Sport- drei- bis viermal die Woche.
Heute weiß man auch: Bewegungsmangel verursacht deutlich mehr Krankheiten, als vermutet: Zu den bekannten Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus und Rückenproblemen kommen nun auch noch Konzentrationsstörungen, Burn out, Depressionen und Demenz hinzu.

Was passiert mit unserem Gehirn, wenn wir Sport treiben?

Natürlich bauen wir zuallererst einmal Muskeln auf. Die sind natürlich nicht im Gehirn. Aber nun hat man herausgefunden, dass in diesen Muskeln BDNF gebildet wird. Das ist dieser körpereigene Signalstoff, der für das Lernen wie ein Dünger wirkt- egal in welchem Alter.
Durch Sport wird unser Gehirn stärker durchblutet, das pumpt Sauerstoff in die Grauen Zellen.
Neurotransmitter werden vermehrt ausgeschüttet, die wiederum für die Weiterleitung von Informationen verantwortlich sind.
Adrenalin wird abgebaut. Das brauchten wir früher, um vor dem Säbelzahntiger zu flüchten. Heute wirkt dies immer noch- haben wir Stress, wird genau dieses Hormon ausgeschüttet, nur verarbeiten wir es nicht, wenn wir nun nicht mehr physisch „flüchten“.
Und dann lagern sich schädliche Stoffe in unseren Zellen ab.
Würden wir nun joggen, würde das nicht passieren.

Hirnareale wachsen durch Sport

Man hat herausgefunden, dass sich bestimmte Hirnareale durch Sport sogar vergrößern.
Gibt man dem Körper immer wieder neue Bewegungsaufgaben,
reagiert das Gehirn darauf und baut sich um. Das angesprochene Areal wächst.
Fußballer können beispielsweise heute viel besser Pässe antizipieren, wenn sie diese speziellen Trainingsmethoden durchführen.

Was zuerst als widersprüchlich scheint- während des Laufens konzentriert sich der Körper auf sich- das Gehirn scheint abzuschalten.
Wie beim Runners-High: Ein Läufer, der im Flow ist, scheint weit weg- das Licht ist an, aber niemand ist zu Hause.
Nach dieser Belastung hingegen ist die Aufnahmefähigkeit beim Lernen viel größer. Die gute Laune ist fast garantiert, es sei denn, der Sportler hat sich vollends verausgabt.
Mit guter Laune lernt sich es viel besser.

Sport verursacht Neurogenese

Ich hatte in einem anderen Blog schon einmal darauf verwiesen:
Bestimmte Bewegungsaufgaben bewirken sogar eine Neurogenese: Neue Nervenzellen werden produziert. Hauptsächlich geschieht dies im Hippocampus, der bekannter Weise besonders wichtig für das Langzeitgedächtnis ist.

Welchen Sport sollte man denn nun betreiben?

Den größten Effekt haben die Ausdauersportarten:
Joggen, Walken, Power-Walken, Radfahren, Wandern

Sehr beliebt, weil in Gemeinschaft betrieben, sind die Spielsportarten- egal, ob Tennis, Basketball, Fußball, Volleyball, Tischtennis usw.

Aber auch der Alltag gibt eine Menge her:
Statt den Lift die Treppe nehmen, statt das Auto das Fahrrad schnappen, statt eine Station mit der S- Bahn zu fahren, einfach laufen.

Dein Gehirn wird es dir danken.
Und dich gleich ein paar Jahre jünger machen.
Oder willst du mit dem Handicap eines Couch-Potatoes leben, dessen Hippocampus jährlich um 1-2% schrumpft, dessen graue Hirnsubstanz immer weniger wird und dessen Synapsen immer kürzer?

Okay, ich gebe es zu- diesen Artikel habe ich auch im Sitzen geschrieben. Aber nun mach ich mich auf die Socken.

<<Hier kommt ihr zum passenden Mindmap zum Thema>>
Dein Jens

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